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Mit dem StipendiatInnen-Programm des „Visual Seminar“ versuchen wir, zwei verschiedene bewährte Praktiken miteinander zu verbinden. * Die erste steht im Zusammenhang mit der weltweit von Wissenschaftskollegs gepflegten Tradition, etablierte WissenschaftlerInnen, SchriftstellerInnen, KünstlerInnen oder MusikerInnen (manchmal sind es auch Theaterleute, JournalistInnen o.ä.) gemeinsam mit den ForschungsstipendiatInnen dem CAS (Center for Advanced Study Sofia) für ein Hochschuljahr einzuladen. Sie erhalten für einen begrenzten Zeitraum, meist sind es drei Monate, ein Stipendium, nehmen an den für sie relevanten Seminaren teil, müssen aber an keinem speziellen Projekt mitarbeiten. Alleine die Anwesenheit dieser jungen WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen etc. wirkt sich meist sehr positiv auf das akademische Leben aus, da sie ihre eigene Art zu denken mitbringen und durch ungewöhnliche Ideen neue Blickwinkel auf wissenschaftliche Auseinandersetzungen eröffnen. Die Forschungsgruppen werden so zu einer durch ihr gemeinsames wissenschaftliches Gebiet definierten Gemeinschaft, während die KünstlerInnen selbst von den Diskussionen profitieren und mit den neuesten wissenschaftlichen Ideen in Kontakt bleiben. * Die zweite hat mit unserer Überzeugung zu tun, dass KünstlerInnen sich auch an gesellschaftlich relevanten Projekten (wie dem „Visual Seminar“) beteiligen sollten, und dass ein Kunstwerk oder ein künstlerisches Projekt auch sinnvoll in ein breiter angelegtes, gemeinschaftlich entwickeltes und interdisziplinäres Forschungsvorhaben integriert werden kann. Das StipendiatInnenprojekt steht daher im Zentrum unserer Bemühungen, eine intellektuelle Gemeinschaft entstehen zu lassen, die sich aus KünstlerInnen und Forschenden zusammensetzt, in der Hoffnung, dass beide Gruppen neue Ideen für ihre Projekte gewinnen. An dieser Zielsetzung orientieren wir uns bei der Auswahl der StipendiatInnen. Im Rahmen des Moduls StipendiatInnen des Visual Seminar werden innerhalb von zwei Jahren acht StipendiatInnen ausgewählt (zwei pro Halbjahr), von denen mindestens ein Viertel wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet visueller Kultur betreiben sollte. Die anderen drei Viertel setzen sich zusammen aus VertreterInnen verschiedener kreativer Berufe, die sich mit den sozialen und ästhetischen Problemen von Sofia auseinandersetzen und eine Affinität u.a. zur Gegenwartskunst, Architektur, Stadtsoziologie, Design oder der Fotografie haben. Ein achtköpfiger Projektbeirat wählt die StipendiatInnen aus. Zu diesem Gremium zählen: Diana Popova (Kunstkritikerin), Boyan Manchev (Philosoph), Nedko Solakov (Künstler), Miglena Nikolchina (Gender Studies), Kiril Prashkov (Künstler und Designer), Orlin Spassov (Literatur- und Kulturwissenschaftler), Ivaylo Dichev (Kulturwissenschaftler und Sozialanthropologe), Irina Genova (Kunsthistorikerin). Alexander Kiossev, Leitung des StipendiatInnenprogrammsAn folgende KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen etc. wurden Stipendien vergeben:* April - September 2003: Luchezar Boyadjiev (Künstler), Titel des Projekts: „Hot City Visual“; Milla Mineva (Soziologin), Titel des Projekts: „Conceiving Sofia as a Sight“ * September 2003 - März 2004: die Gruppe X-TENDO. Association for urban studies by artistic means, Titel des Projekts: „From Toward to Here“; Krassimir Terziev (Künstler), Titel des Projekts: „Excuse Me, Which is This City?“ * April - September 2004: Georgi Gospodinov (Künstler), in Zusammenarbeit mit Yana Genova, Titel des Projekts: „An Inventory Book of Socialism“; Boris Missirkov, Georgi Bogdanov, Titel des Projektes: „On The Tracks of a Bright Future“ * Oktober 2004 - April 2005: Svetlana Kazalarska, Titel des Projekts: „Route 76 From Mladost 4 to Gotse Deltchev District“; Ivan Moudov, Titel des Projekts: „Museum of Contemporary Art - Sofia“ Nähere Informationen dazu in den regelmäßig erscheinenden Projekt-Newslettern. |
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