Formate
Seminare, Austausch zwischen den UniversitätspartnerInnen, internationales Symposium, Publikation der Forschungsergebnisse
Projektleitung und Koordination
Prof. Marina Gržinić, Akademie der Künste, Wien;
Prof. Dr. Günther Heeg, Dr. Veronika Darian, Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig
Beteiligte WissenschaftlerInnen und Institutionen
Dr. Michael Fehr, Karin Schad (Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen);
Dr. Werner Fenz (Karl-Franzens-Universität, Graz);
Prof. Dr. Miško Šuvaković (Universität der Künste, Belgrad);
Prof. Dr. Ekaterina Degot (Institut für Zeitgenössische Kunst, Moskau);
Prof. Dr. Grzegorz Dziamski (Akademie der Künste, Posen);
Prof. Dr. Beatrice von Bismarck (Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig)
NachwuchswissenschaftlerInnen
Bojana Cvejić (Universität der Künste - Fakultät für Musik, Belgrad);
Dr. Veronika Darian (Universität Leipzig - Institut für Theaterwissenschaft, Leipzig);
Antje Dietze (Universität Leipzig - Institut für Theaterwissenschaft, Leipzig);
Roman Grabner (Karl-Franzens-Universität - Institut für Kunstgeschichte, Graz);
Karoline Kaluza (Universität Bonn - Institut für Kunstgeschichte, Bonn);
Alexander Koch (Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig);
Maxim Krekotnev (Institut für Zeitgenössische Kunst, Moskau);
Ralo Mayer und Philipp Haupt (Akademie der Bildenden Künste und Universität der Angewandten Künste, Wien);
Mirjana Peitler (Karl-Franzens-Universität - Institut für Kunstgeschichte, Graz);
Marko Stamenković (Universität der Künste - Interdisziplinäre Postgraduierten-Studien, Belgrad);
Šefik Šeki Tatlić (Universität Sarajevo - Fakultät für Politische Wissenschaften, Abteilung Journalismus);
Michael Wehren (Universität Leipzig - Institut für Theaterwissenschaft, Leipzig);
Ewa Wójtowicz (Akademie der Künste, Poznan);
Anya Zaytseva (Institut für Zeitgenössische Kunst, Moskau);
Jacek Zydorowicz (Adam Mickiewicz Universität - Institut für Kulturwissenschaften, Poznan)
KünstlerInnen
frankfurter küche Leipzig (Kattrin Deufert und Thomas Plischke) und Greta Gancheva, Mila Odazieva, Willy Prager und Maya Stefanova (Sofia);
Konstantinos Goutos, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig;
Clemens von Wedemeyer;
Marc Tobias Winterhagen, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig;
Harv Stanić, Künstlerischer Mitarbeiter beim Experimental Radio der Bauhaus Universität Weimar;
IRWIN: Miran Mohar, Borut Vogelnik, Andrej Savski, Ljubljana
Team
Antje Dietze, Carsten Göring, Hilke Werner, Sophie Witt, Christiane Richter (Universität Leipzig)
Mit freundlicher Unterstützung von
Slowenisches Ministerium für Kultur, Deutscher Akademischer Austauschdienst DAAD, Nationales Performance Netz NPN, Goethe-Institut Sofia im Rahmen des Stabilitätspaktes für Südosteuropa
Medienpartner
ARTCHRONIKA, ARTeon, TkH, Umělec, springerin
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"Mind the Map! - History Is Not Given" möchte eine Diskussionsplattform zu Kunst- und Kulturproduktionen schaffen, die an den Schnittstellen östlicher und westlicher Kunstrealitäten in Europa angesiedelt ist. Unser Ausgangspunkt ist das "East Art Map" Projekt des slowenischen Künstlerkollektivs IRWIN. Es spürt der Geschichte der Kunstwerke und -prozesse im Territorium des östlichen Europa von den 1920ern bis heute nach. Das Ergebnis ist eine Karte mit Hunderten von Kunstwerken und künstlerischen Beziehungen in Zeit und Raum.
IRWINS Impuls wiederum wurde von relations, einem Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes, aufgegriffen: In einer zweiten Phase wurden acht Universitätspartner aus mehreren europäischen Städten zur Zusammenarbeit eingeladen. Sie nähern sich dem Projekt aus drei verschiedenen Perspektiven:
- der kunsthistorischen Perspektive,
- der Perspektive der Kultur- und Sozialwissenschaften, die den Diskurs um einen allgemeineren kulturellen, politischen, sozialen und medialen Hintergrund erweitert,
- und einer performativen Perspektive, die Dramaturgie, Performance und kulturelle Interventionen umfasst.
Kulturelle Praxis an Schnittstellen - Möglichkeiten des Zugangs
Das kühne Unternehmen einer (Re)Konstruktion der ost- und mitteleuropäischen Kunstgeschichte nach dem 2. Weltkrieg vollzieht sich nicht im abgeschlossenen Feld einer Disziplin und eines durch nationale Zugehörigkeiten begrenzten Gegenstandsbereichs. Es ist vielmehr angesiedelt an mehreren Schnittstellen, die produktive Grenzüberschreitungen erforderlich machen. Das gilt insbesondere für
- die Intermedialität zwischen den Künsten,
- die Bruchzonen zwischen den nationalen Kulturen des östlichen und westlichen Europa,
- die Verwerfungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und
- die Interferenzen zwischen Wissenschaften, Künsten und gesellschaftlichen Bewegungen.
Den transnationalen und interkulturellen Blick auf die Künste und die Brechung der wechselseitigen Perspektiven in Ost und West einerseits sowie die Zusammenarbeit künstlerischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Institutionen andererseits halten wir in Bezug auf die Beschäftigung mit kulturellen Praktiken für zukunftsweisend. Dieses Modell kann dem Scheuklappenblick der Einzeldisziplinen entgegenwirken und sie aus dem Elfenbeinturm der Universität herausführen; es kann den Austausch zwischen den Künsten und Wissenschaften anregen und befördern und dazu ermutigen, außeruniversitäre Bewegungen und Perspektiven aufzugreifen und wissenschaftlich-künstlerisch reflektiert in die gesellschaftliche Auseinandersetzung zurückzuführen.
Das Projekt verbindet verschiedene Ebenen praktischer, theoretischer und kommunikativer Arbeit. Ziel ist es, einen Raum des Austausches zu verschiedenen Kunstpraktiken zu schaffen, konkrete Forschungsprojekte und Reflexionen anzustoßen, jungen Forschern und Akademikern Aufmerksamkeit zu verschaffen und größere akademische, aber gerade auch gesellschaftliche kritische Öffentlichkeiten für die Zukunft aufzubauen.
Die (Re)Konstruktion von (Kunst)Geschichte
Das "East Art Map" Universitätsnetzwerk soll mehr sein als nur ein Beitrag zu IRWINS "East Art Map". Es ist der Beginn eines neuen Austausches. Die historische Rekonstruktion der Kunstgeschichte des östlichen Europa stellt besondere Anforderungen an die Historiographie. Es geht unseres Erachtens nicht um die Rekonstruktion eines Museums der Ostkunst, sondern um die Entwicklung einer offenen sozialen und künstlerischen Struktur von Plattformen zum Austausch über und zur Interpretation von Geschichte, das heißt um die Historisierung der Gegenwart im Sinne einer ‚re-vision of the present' (Homi K. Bhabha). Unser Vorhaben ist demnach die Rekonstruktion von Kunstgeschichte, verstanden als soziale und kulturelle Voraussetzung von Projekten, die für die Gegenwart und Zukunft zeitgenössischer Kunst relevant sind. Deshalb engagieren wir uns im Aufbau einer Matrix, die eine dichte Informationsstruktur zu spezifischen und manchmal wenig bekannten künstlerischen und kulturellen Prozessen, Produkten und Realitäten darstellt. Die so aufgewiesene Materialität von künstlerischen Projekten und Strukturen im Raum des östlichen Europa zieht nun die Erfordernis nach sich, neue Bedingungen für das Verständnis und die Konstruktion von Kunstgeschichte, kulturellen Praktiken und theoretischen Modellen zu schaffen.
Prof. Dr. Marina Gržinić, Prof. Dr. Günther Heeg und Dr. Veronika Darin
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