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ACADEMY REMIX
Städelschule, Frankfurt, meets Missing Identity, Prishtina

Nikola Dietrich (Portikus, Frankfurt/Main) und Dirk Fleischmann (Städelschule, Frankfurt/ Main) haben gemeinsam mit dem Team von Missing Identity ein Programm konzipiert, um den Austausch zwischen jungen KünstlerInnen aus Priština und Frankfurt/Main zu ermöglichen und diesen über den Zeitraum eines Jahres schrittweise zu entwickeln.

Ausgehend von den Themen von Missing Identity, bildet die Fragestellung, inwieweit künstlerische Produktion die Methoden und Mechanismen von Identitätsbildung reflektieren kann, ein wiederkehrendes Element der Kooperation. StudentInnen der alternativen Kunstakademie von Missing Identity, des Contemporary Art Institute EXIT in Priština, und der Städelschule treffen aufeinander und entwickeln individuelle Kunstprojekte, die in Priština und Frankfurt umgesetzt werden. Diese Auseinandersetzung wird von gemeinsamen Theorie-Workshops begleitet.

Das Projekt ACADEMY REMIX ist eine der wenigen Initiativen, die den Austausch zwischen Kulturschaffenden aus dem Kosovo und aus Deutschland ermöglicht. Das Projekt hat einen besonderen Stellenwert für die Städelschule, da es eine Erweiterung der Kunsthochschule als Forum für die Begegnung junger Künstlerinnen und Künstler und die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Kulturen in einer sehr intensiven Weise ermöglicht. Kommunikation und gemeinsames künstlerisches Arbeiten werden motiviert und unterstützt; in diesem Sinne erweitert sich die Akademie zu einem Forum für kulturellen Austausch und Diskurs.

Die Unmöglichkeit, die gesellschaftliche und politische Situation im Kosovo und deren historische Dimension zu begreifen, bildet einen Grundgedanken für die Auseinandersetzung der Studierenden in diesem Austauschprojekt. Der Mangel an Wissen über die Lebenssituation im Kosovo wird durch gemeinsame Veranstaltungen reduziert, wobei auch thematisiert wird, wie sich die Fragestellungen und relevanten Themen, die sich aus der spezifischen Situation im Kosovo ergeben, übertragen und in einen bilateralen Zusammenhang stellen lassen.
Die Auseinandersetzung mit dem Kosovo ist gleichzeitig Anlass für eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Limitationen und Potenzialen künstlerischen Handelns in Bezug auf gesellschaftliche Themen.

In diesem Jahr haben zwei Arbeitstreffen in Frankfurt/Main (Februar 2005) und in Priština (April 2005) stattgefunden. Workshops und Lectures international renommierter Künstler und Kuratoren werden sowohl an den Akademien als auch im Rahmen der gemeinsamen Arbeitstreffen angeboten. Begleitet wird das Projekt durch die Theorie-Seminare des Künstlers und Kunstkritikers Ronald Jones. Jones ist Professor an der Konstfack Kunstakademie in Stockholm und wurde schon mehrmals von der Städelschule zu Gastworkshops und Seminaren eingeladen. Im Rahmen des zweiten Arbeitstreffens in Priština hielten außerdem der albanische Kurator Edi Muka sowie der kosovarische Architekt Veton Orona und der in Peja lebende Künstler Sokol Beqiri einen Vortrag.

In einem dreistufigen Programm präsentieren die 25 StudentInnen die Entwicklung ihrer Einzelprojekte zu den Kernthemen des Projekts: Im Rahmen des Projekts StadtRaum, Frankfurt (Sommer 2005) wurden Skizzen und ein erster Zwischenstand vorgestellt; eine weitere Projektpräsentation fand vom 23. - 27. September 2005 in Priština statt. Im Portikus, Frankfurt/Main, ist vom 18. bis 23. November 2005 die Abschlusspräsentation zu sehen.

Der Fortgang der Projekte ist auf der projekteigenen Website (www.academy-remix.de) dokumentiert, die so den Austausch von Ideen und das gemeinsame Arbeiten jenseits physischer Zusammentreffen ermöglicht und gleichzeitig als Archiv der Aktivitäten und Recherchen fungiert.

Mit freundlicher Unterstützung des DAAD